Umfrage zur Koalitionsfreiheit und Tarifpluralität
Mehrheit dafür
Die UFO begrüßt das klare Votum für Koalitionsfreiheit und Tarifpluralität und gegen Einheitsgewerkschaften
Frankfurt- Über zwei Drittel der Bundesbürger (68 Prozent) lehnen Pläne zur gesetzlichen Festschreibung der Tarifeinheit ab und sind der Meinung, dass auch kleinere Gewerkschaften weiterhin Tarifverträge aushandeln und streiken sollen. Nur 29 Prozent fänden es richtig, dass jeweils nur die größte Gewerkschaft entscheiden soll. Dies ergab die von der ARD beim Meinungsforschungsinstitut infratest dimap in Auftrag gegebene repräsentative Bevölkerungsumfrage „ARD-DeutschlandTREND“ im April 2014.
Der Vorsitzende der Flugbegleiter- Gewerkschaft UFO, Nicoley Baublies, begrüßte das klare Votum der Bundesbürger: „Die große Mehrheit der Deutschen schätzt die praktische Bedeutung der Koalitionsfreiheit hoch ein und weiß um die Wichtigkeit des Streikrechts. Das ist ein sehr ermutigendes Ergebnis. Die Politik sollte auch weiterhin die Hände davon lassen, die historisch gewachsene Gewerkschaftspluralität in Deutschland per Gesetz vereinheitlichen zu wollen.“
Das Meinungsforschungsinstitut infratest dimap hatte folgende Frage gestellt:
„Bei der Lufthansa streikt eine relativ kleine Gewerkschaft, die mit den Piloten nur eine von mehreren Berufsgruppen im Unternehmen vertritt. Es gibt nun Pläne, dass nur noch ein Tarifvertrag pro Unternehmen gelten soll. Nur die größte Gewerkschaft soll dann den Tarifvertrag aushandeln und zum Streik aufrufen dürfen. Gesonderte Tarifverträge für kleinere Berufsgruppen gäbe es dann nicht mehr. Fänden Sie es richtig, wenn nur die jeweils größte Gewerkschaft entscheidet oder sollen auch weiterhin kleinere Gewerkschaften eigene Tarifverträge aushandeln und streiken dürfen?“
29 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass nur die „jeweils größte Gewerkschaft“ entscheiden soll. 68 Prozent der Befragten sagen, weiterhin sollten „auch kleine Gewerkschaften verhandeln und streiken dürfen“.